Kartierung der Kopfweiden

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Schäfchen zählen? Nicht ganz...

 

Wir, der NABU Dormagen, zählen unsere Kopfweiden, um:

 

•  einen Überblick über den Bestand und die Anzahl zu bekommen
•  unsere Pflegeaktivitäten gezielt zu planen
•  die jährlichen Antragsformalitäten zu vereinfachen

 

Wie gehen wir vor?

Zuerst mussten wir das Einverständnis des Umwelt- und Grünflächenamtes über Art und Nummerierung einholen. Sie hatten keine Einwände.

 

Auch die Einverständnisse der Grundstücksbesitzer und –eigentümer werden eingeholt und später laufend über unsere Aktivitäten unterrichtet. Wir haben gebeten, die Rinder auf andere Weiden zu treiben, um vor neugierigen Rindviechern sicher zu sein.

 

Dann die praktischen Vorbereitungen

 

Zur Kartierung brauchen wir Erhebungsbögen, Luftaufnahmen der Grundstücke, Nägel und nummerierte Plaketten.

 

Fertige Plaketten zu kaufen, war uns zu teuer. Daher entschieden wir uns zum Selbermachen und kauften 999 blanke Plaketten und dazu Stanzzahlen. Und damit die dann auch schön ordentlich aussehen, baute Roland Unger noch Vorrichtungen zum Bohren und zum Einstanzen der Nummern. Dann ging es los: 999 Löcher bohren und genau 2.879 mal Zahlen einschlagen, die Probeschläge nicht mitgerechnet... .

 

Mit diesen fertigen Plaketten, Nägeln, Hammer, kleiner Leiter, Bandmaß, Zollstock, Kartenmaterial und Erhebungsbögen sind wir (3-4 Männer/Frauen) seit Sept. 2003 in den Kopfweidengebieten zwischen Rheinfeld und Stürzelberg und markieren, begutachten und dokumentieren die Kopfweiden. Jede einzelne! Dabei sind Gummistiefel manchmal auch nicht zu verachten, es kann ganz schön nass sein.

 

Die praktische Durchführung

 

Person 1 erklimmt die angestellte Leiter und schlägt die nummerierte Plakette ein, Person 2 und 3 messen den Stammumfang, Astdurchmesser und die Stammhöhe. Dann begutachten alle gemeinsam den ganzen Baum auf Vitalität, Bruchgefahr, Schäden, Pflegestadium und sonstige besondere Merkmale.

 

Zum Schluss trägt Person 4 alles in den Erhebungsbogen ein; so erhält jeder Baum seinen eigenen Steckbrief. Alle Baumnummern werden dann noch in Luftaufnahmen eingetragen.

Im April 2005 waren bereits 540 erfasst. Bei geschätztem Baumbestand von ca. 800 geht das Zählen und Erfassen also noch eine Weile weiter... .

 

Autorin: Hannelore Unger